Du hast einen kollektiven Verhaltenskanon erlernt, der sich aus Aktivität - Stille - Ekstase - Erschöpfung - Ausgelassenheit und Ruhe zusammensetzt. Du bist gefragt, dich zu den Entscheidungen der Anderen zu verhalten: Willst du mit der Gruppe in die nächste aktive Phase voranschreiten oder in einer momentanen Phase von Ruhe verweilen? Kannst du jetzt dem Gruppendruck widerstehen oder SOLLST du dich anpassen. WILLST du dich anpassen? Dein Eigenerleben und dein "Inneres Handeln" stehen jetzt im Vordergrund. Musik regt deine Vorstellungskraft an, du tauchst in innere Bilder ein und begegnest in den Mitspielenden einem Panoptikum von Rollen-Archtypen. Bist du AnfürerIn? - MitläuferIn? - IgnorantIn? - AußenseiterIn? - IndividualistIn? - ProvokateurIn? TäterIn? - Opfer? Und die Anderen? Wer oder was sind die gerade? Was passiert, wenn ihr aufeinandertrefft? Bist du zögerlich oder entschlußkräftig? Du kannst hier deine Rollen "durchziehen" aber auch nach deinen Bedürfnissen wechseln. Alles hat seine Zeit und seinen Platz. Du tauchst ein in Phantasiewelten, in Stimmungen und Emotionen. Du entscheidest dabei, in welchem Maß du dich auf deine innere Welt und auf die Welt der Mitspielenden beziehst. Handelst du für dich allein , ignorierst du die anderen, nimmst du aktiv Kontakt auf?
Du begegnest Herausforderungen. Kannst du dich zu deinen Handlungen bekennen, auch wenn sie von andern gestört werden ? Du begegnest Unterstützung und Solidarität, wenn du für eine deiner Entscheidungen Hilfe benötigst. Du nimmst die Rolle des Beobachtens ein und gehst hin und wieder ganz aus dem Spiel heraus, mit der Option jederzeit wieder ein zu treten. Für all das benötigst du keine Worte. All das ist Teil der Performance. Und was erleben ZuschauerInnen? Die Betrachtenden erleben eine undurchschaubare Ordnung eines sich immer neu komponierenden Bildes.